Im vergangen Jahr fanden bereits bewusstseinsbildende Maßnahmen zum Thema „Klimawandelanpassung“ statt. Durch diese sollte sowohl das Thema, als auch das Projekt in den Gemeinden vorstellig werden. Folgende Maßnahmen fanden bereits statt:
Gärten klimafit gestalten
Wie können wir unsere Gärten an steigende Temperaturen und längere Trockenperioden anpassen? Diese Frage beantwortete Martina Liehl-Rein, Regionalberaterin von „Natur im Garten“ im Weinviertel, in ihrem Vortrag „Gärten klimafit machen“.
In unserer Region werden wir es klimawandelbedingt zukünftig vermehrt mit längeren Trockenperioden, höheren Temperaturen und heftigeren Starkniederschlägen zu tun haben. „Anpassungsmaßnahmen müssen nicht immer regional umgesetzt werden. Mit diesem Vortrag wollen wir zeigen, dass jeder von uns seinen Garten so anlegen kann, dass im eigenen Heim ein angenehmes Klima entsteht.
„Besonders wichtig sei es natürliche Kreisläufe zu erhalten.“ erklärt Liehl-Reiner. „Durch den Erhalt von Grünflächen, Fassaden- oder Dachbegrünungen und dem Pflanzen von Bäumen soll so viel Wasser wie möglich auf Eigengrund versickern und im Boden gehalten werden. Gleichzeitig wird dadurch die Umgebung gekühlt. Aktuell gibt es oft das Problem, dass das Wasser viel zu schnell in den Kanal abließt und es nicht gehalten werden kann, obwohl es so wichtig für den Boden und das Mikroklima wäre.“ Allgemein empfiehlt sie so wenig Stein-, Schotter- oder gar Betonelemente wie möglich im Garten anzulegen, da diese Hitze speichern und eine Kühlung des eigenen Gartens erschweren. Ihr allgemeiner Tipp für ein angenehmes Klima an heißen Sommertagen: Pflanzen, pflanzen, pflanzen. Vor allem Bäume übernehmen durch die Verdunstung die Funktion einer natürlichen Klimaanlage und bieten zusätzlich noch Schatten.
Die BesucherInnen zeigen reges Interesse am Thema und löchern die Vortragende quasi mit Fragen. Zum Abschluss wird noch gezeigt, dass ein Garten nach „Natur im Garten“ Kriterien CO2 bindet, während andere Gärten, durch die Nutzung von Torf, evtl. sogar CO2 freisetzen. „Der eigene Garten leistet bestimmt nur einen sehr kleinen Teil zum Klimaschutz, bei alleine über 360.000 Gärten in Niederösterreich, sieht Frau Liehl-Reiner allerdings Potenzial auch mehr bewirken zu können.
Klimakabarett in Stronsdorf
Am 20.8 fand das Stück „Der 8te Tag“ in Stronsdorf statt. Neben unterhaltsamen und kabarettistischen Einlagen regte Hans Peter Arzberger aber vor allem auch zum Nachdenken an.
Es wurde die ungleiche Verteilung des Wohlstandes auf der Welt thematisiert, das Konsumverhalten bzw. der Konsumwahn unserer Gesellschaft, der Klimawandel im allgemeinen, Wassermangel aufgrund des Klimawandels sowie die dadurch geförderte Ausbreitung des Rüsselkäfers, der die Rübenernte immer wieder gefährdet. Humorvoll wurde darauf angespielt, dass Anpassung schon dann erfolgen kann, wenn man Wasser spart, das aber im Gegensatz zu der Poollandschaft steht die man sieht, wenn man Luftaufnahmen des Weinviertels betrachtet. Weiters wurde Anpassung durch die passende Getreidewahl/Bewirtschaftung angesprochen, um vor Schädlingen wie dem Rüsselkäfer sicher zu sein. Abschließend wurde vorgetragen, dass man sich vor Käufen die Frage stellen soll, ob der Gegenstand gebraucht oder nur gewollt wird. Bewusstsein für Konsum und Käufe trägt ebenfalls zu Klimaschutz und teilweise auch zur Anpassung bei.
Der Ressourcenflohmarkt gab dem Abend ein Alleinstellungsmerkmal. Anstelle einer zu erwerbenden Eintrittskarte sollte jeder einen Gegenstand mitbringen, der nicht mehr gebraucht wird, aber noch funktioniert. Dieser wurde am Eingang abgegeben. Nach der Veranstaltung konnte jeder einen beliebigen Gegenstand wählen, den er/sie daheim noch brauchen konnten. Von Uhren, Spielen, Büchern, Bügeleisen und Geschirr war alles dabei, was einen neuen Besitzer fand.
Für kulinarische Verpflegung sorgte die katholische Frauenbewegung, welche Aufstrichbrote und Getränke vorbereitete.
Um den Nachhaltigkeitsgedanken voranzutreiben wurde ein ÖKlo (Kompostklo) für die Veranstaltung bestellt. Die Nön berichtete in Ausgabe 34. Vom 25.8.21 über das Kabarett.
Wokrshops in den Volksschulen
Was ist der Treibhauseffekt? Vor welche Herausforderungen stellt der Klimawandel uns und die Menschen anderswo auf der Welt? Und wie können wir uns aktiv an künftige Veränderungen anpassen? Mit diesen Fragen befassen sich im Herbst die Kinder der 3. und 4. Klassen aus den Volksschulen der KLAR! Region Land um Laa. Bianca Bauer vom Klimabündnis Niederösterreich besucht im Oktober alle Volksschulen und arbeitet mit den Kindern am Thema Klimawandel und Anpassung. In der letzten Woche wurde die VS Großharras besucht. Die SchülerInnen befassten sich in diesem Workshop mit den klimawandelbedingten Herausforderungen der Zukunft. Komplexe Zusammenhänge wurden leicht verständlich aufbereitet. Besonders erfreulich war, dass die Kinder schon vieles aus dem Sachunterricht der letzten Jahre gewusst haben. In einem kleinen Experiment wurde den Kindern gezeigt, wie sich Starkregenereignisse auf unseren Boden auswirken. Gespannt konnte beobachtet werden, wie bewachsene Oberflächen am wenigsten Wasser durchlassen. Als Beispiel zum eigenen Beitrag zum Klimaschutz wurde den Kindern erzählt, welch langer Prozess hinter Produkten steckt und wie viel Müll dabei anfällt. So brachten die Kinder gebrauchtes Spielzeug, Bücher, zu klein gewordene Kleidung, … mit. Und so wurde zum Schluss getauscht, geteilt und geschenkt. Die Freude dabei war groß.
Workshops in den Gemeinden:
Was genau ist Klimawandelanpassung? Welche Möglichkeiten gibt es in unserer Gemeinde und unserer Region? Diese Fragen stellte man sich in den 10 KLAR! Gemeinden. In jeder der Gemeinden wurde ein Workshop abgehalten. In diesen wurde darüber gesprochen, wo die Gemeinden bereits vom Klimawandel betroffen sind und dieser sich merkbar macht. Dabei wurde überlegt, wie und wo Anpassungsmaßnahmen in der Gemeinde getroffen werden können. Die Ideen wurden in Kleingruppen erarbeitet und den anderen TeilnehmerInnen präsentiert. Sowohl die Ideen, als auch konkrete Maßnahmenvorschläge aller Workshops wurden zusammengetragen und bewertet. Die am häufigsten vorgekommenen und am als wichtigsten bewerteten Ideen, wurden weiterbearbeitet und im Detailkonzept eingearbeitet. Dieses Detailkonzept besteht aus 10 Maßnahmen, welche von Mai 2022 bis Mai 2024 umgesetzt werden.
Diese Website wurde im Zuge des KLAR! Projekts erstellt. Neben Neuheiten in der Region soll sie auch laufend über die Fortschritte des KLAR! Projekts berichten.